Ein Krimidinner zuhause zu organisieren ist ein großartiger Weg, einen unterhaltsamen Abend mit Freunden oder der Familie zu verbringen. Mit ein bisschen Vorbereitung und Kreativität kannst du deinen eigenen Krimiabend gestalten und gemeinsam einen fiktiven Mordfall lösen. Ob du dabei ein aufwendig dekoriertes Dinner mit passendem Kostüm planst oder dich spontan mit Pizza zusammentust – ein Krimidinner ist ein zwangloser Abend, bei dem alles erlaubt ist.
Hier erfährst du Schritt für Schritt, wie du dein Krimidinner selber machen kannst – von der Planung über den Ablauf bis zur Auflösung des Falls.
Was ist ein Krimidinner?
Ein Krimidinner (auch Murder Mystery Dinner genannt) ist ein interaktives Spiel, bei dem du und deine Gäste in verschiedene Rollen schlüpfen und gemeinsam einen fiktiven Kriminalfall aufklären. Jeder Gast übernimmt einen Charakter mit eigener Hintergrundgeschichte und geheimen Informationen. Einer von euch ist der Täter oder die Täterin – jedoch weiß das zu Beginn niemand außer dem Spielleiter (je nach Spielkonzept). Alle Gäste sind verdächtig, und im Laufe des Abends müssen durch Gespräche und Hinweise die Puzzleteile zusammengesetzt werden, um den Mörder zu entlarven. Dabei wird gegessen, gerätselt und wild verdächtigt, was für viel Spaß und einen unvergesslichen Abend sorgt.
Vorbereitung: Planung deines Krimidinners
Gute Planung ist das A und O für einen gelungenen Krimiabend. Überlege dir zunächst, ob du ein fertiges Krimidinner-Spiel verwenden möchtest oder eine eigene Geschichte erfindest. Für Einsteiger empfiehlt sich ein fertiges Krimispiel, da dort bereits alle Rollen, Hinweise und die Auflösung ausgearbeitet sind. Diese Spiele gibt es für verschiedene Gruppengrößen und Themen; du kannst sie im Handel kaufen oder als PDF herunterladen. Wenn du selbst kreativ werden willst, kannst du natürlich auch deine eigene Krimigeschichte schreiben – achte aber darauf, dass die Handlung logisch ist, alle Mitspieler eine wichtige Rolle haben und genügend Hinweise vorhanden sind, um den Fall zu lösen.
-
Anzahl der Gäste: Wähle die Mitspieler passend zur Geschichte aus. Üblich sind Krimidinner für etwa 5 bis 8 Personen, es gibt aber auch Varianten für kleinere oder größere Gruppen. Wichtig ist, dass alle eingeplanten Pflichtrollen besetzt sind, damit die Handlung funktioniert. Planst du z.B. mit 8 Rollen und es sagt jemand kurzfristig ab, musst du eventuell improvisieren oder eine Rolle doppelt besetzen. Lade also lieber nur so viele Leute ein, wie Rollen verfügbar sind, und hab im Hinterkopf, wer einspringen könnte, falls jemand ausfällt.
- Rollen verteilen: Als Gastgeber entscheidest du, welcher Gast welche Rolle übernimmt. Am besten verschickst du bereits vorab Rollenbeschreibungen an alle Teilnehmer, damit sie sich auf ihre Figur einstellen können. Idealerweise passt die gewählte Rolle zu der Person – je besser sich jemand mit seiner Figur identifizieren kann, desto leichter fällt das Spiel. Scheue dich aber auch nicht, mal bewusst Gegensätze zu besetzen, wenn du glaubst, dass es lustig wird. Wichtig ist, dass sich niemand unwohl fühlt.
Gäste einladen und Termin finden
Plane dein Krimidinner rechtzeitig und kümmere dich früh um einen Termin. Schicke am besten zunächst eine “Save the Date”-Nachricht an alle potenziellen Mitspieler, sobald du dich für ein Datum entschieden hast. So können sich alle den Abend freihalten. Bitte um verbindliche Zusagen – mach deinen Gästen klar, dass das Spiel nur stattfinden kann, wenn alle Rollen besetzt sind. Sobald alle zugesagt haben, verschickst du die offiziellen Einladungen mit den Rollen. In der Einladung sollten Termin, Uhrzeit und Ort stehen, außerdem welcher Charakter dem Gast zugedacht ist. Teile den Eingeladenen dabei auch gleich mit, ob eine Verkleidung erwünscht ist und gib ggf. Tipps zum Kostüm passend zur Rolle. Ein kleiner Ausblick auf die Story (Setting, Epoche) weckt die Neugier, ohne zu viel zu verraten.
-
Timing: Gib deinen Gästen genug Vorlauf, damit sie sich vorbereiten können. Einen Termin 4–6 Wochen im Voraus festzulegen, ist sinnvoll. Die detaillierten Rollenbeschreibungen sollten mindestens eine Woche vor dem Spiel bei allen sein], damit Zeit für Kostüm und das Hineindenken in die Figur bleibt. Wenn du spontan ein Krimidinner planst, versuche trotzdem, deinen Mitspielern etwa drei Tage Zeit zur Vorbereitung zu geben. Kurzfristig geht es auch – notfalls verteilt man die Rollen am Abend selbst – aber etwas Vorlauf erhöht den Spaß und die Qualität des Spiels.
- Absagen managen: Falls ein Gast doch abspringt (z.B. krank wird), handle schnell. Möglicherweise musst du die Rolle neu vergeben oder die Geschichte anpassen. Es schadet nicht, ein oder zwei Leute in der Hinterhand zu haben, die kurzfristig einspringen könnten. In kleineren Runden kann notfalls der Gastgeber eine zweite Rolle übernehmen, aber optimal ist das nicht. Mit guter Planung lassen sich solche Stolpersteine meist vermeiden.
Stimmungsvolle Einladungen und ein passendes Setting machen Lust auf den Krimiabend. Schon die Einladungskarten können auf das gewählte Thema einstimmen, und eine durchdachte Dekoration schafft von Anfang an Atmosphäre.
Atmosphäre: Kostüme, Dekoration und Menü
Ein wesentlicher Faktor für den Spaß am Krimiabend ist die Atmosphäre. Durch Verkleidung und Dekoration tauchen alle tiefer in die fiktive Welt ein. Wir empfehlen: Ermutige deine Gäste, sich passend zur Rolle oder zum Setting zu kostümieren. Das muss nicht teuer oder aufwendig sein – oft genügen ein paar Accessoires oder Kleidung aus dem eigenen Schrank, um den Charakter darzustellen. Ob elegant im Stil der 20er Jahre, viktorianisch mit Spitze und Frack oder lässig im Hawaiihemd (je nach Story) – Kostüme erhöhen den Spaßfaktor und erleichtern es jedem, in seine Rolle zu schlüpfen.
-
Dekoration: Mit einiger Deko verwandelst du dein Zuhause in den Tatort der Geschichte. Orientiere dich am Thema deines Krimidinners: Spielt die Handlung in einer Gruft, auf einem Luxus-Liner oder in einer Wildwest-Kleinstadt? Schon kleine Details können viel bewirken. Dimme z.B. das Licht und stelle Kerzen auf, um eine mysteriöse Stimmung zu erzeugen. Tischkärtchen mit den Charakter-Namen, alte Briefumschläge als fingierte geheime Dokumente oder ein paar thematische Requisiten (z.B. ein „Tatwerkzeug“ als Deko) sorgen für den letzten Schliff. Wenn du magst, binde auch deine Gäste ein: Manche bringen gern Dekoelemente mit oder helfen beim Schmücken – so steigt die Vorfreude schon beim Vorbereiten.
-
Menü planen: Ein Dinner gehört natürlich dazu – schließlich heißt es Krimidinner. Überlege dir im Vorfeld, was ihr essen wollt. Das Essen kann ganz einfach gehalten sein (z.B. ein großes Chili, Pizza bestellen) oder als mehrgängiges Motto-Menü gestaltet werden. Wichtig ist, dass das Essen zum Ablauf passt. Ideal sind Gerichte, die du vorab vorbereiten kannst, damit du während des Spiels nicht lange in der Küche stehen musst. Buffet oder Fingerfood funktionieren sehr gut, weil sich die Gäste dann selbst bedienen können und das Spiel nicht unterbrochen wird. Alternativ bieten sich Gänge an, die du zwischen den Spielrunden servierst – zum Beispiel Vorspeise zur Einführung, Hauptgang während der ersten großen Diskussionsrunde, Dessert kurz vor der Auflösung. So strukturierst du den Abend automatisch mit. Du kannst das Menü sogar thematisch anpassen (z.B. Gerichte, die in der Story eine Rolle spielen, oder lustige Namen für die Speisen vergeben). Scheue dich nicht, Hilfe anzunehmen: Oft steuern Gäste gern einen Salat oder Nachtisch bei. Wichtig ist vor allem, dass alle satt werden und Spaß haben – kulinarische Höchstleistungen sind nur Bonus.
-
Musik: Überlege auch, musikalische Untermalung einzusetzen. Eine leise Hintergrundmusik kann die Stimmung erheblich beeinflussen. Ob schaurige klassische Stücke, Jazz aus den 1920ern oder Ambient-Geräusche wie Meeresrauschen – wähle etwas, das zum Setting passt. Achte aber darauf, die Musik nicht zu laut aufzudrehen, damit Unterhaltungen problemlos möglich sind.
Ablauf des Krimiabends: So läuft das Spiel ab
Wenn der Tag deines Krimidinners gekommen ist und alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, kann der Spaß beginnen! Deine Gäste erscheinen idealerweise kostümiert zur angegebenen Zeit. Als Gastgeber begrüßt du alle und sorgst dafür, dass sich zunächst jeder zurechtfindet – verteile z.B. Namensschilder oder Tischkarten mit den Rollen, damit man sich die Charaktere besser merken kann. Sobald alle da sind, versammeln sich alle am Tisch oder im vorbereiteten Raum, und das Spiel kann beginnen.
Hier ein typischer Ablaufplan für den Abend:
-
Begrüßung und Einführung: Heiße alle willkommen und erkläre kurz den Ablauf. Falls es einen vorgegebenen Prolog oder Anweisungen für den Start gibt (bei fertigen Spielen oft vorhanden), lies diese vor. Jeder Gast weiß jetzt, welchen Charakter er verkörpert, und alle schlüpfen in ihre Rolle.
-
Vorstellungsrunde der Charaktere: Zu Beginn stellt sich reihum jeder in Character kurz vor. Dabei können Name, Beziehung zum Opfer und ein, zwei persönliche Eigenschaften oder Alibis genannt werden. Diese Runde bricht das Eis und liefert schon erste Anhaltspunkte, wer mit wem in Verbindung steht.
-
Erste Hinweise und Gesprächsrunde: Im Verlauf des Abends werden immer mehr Hinweise ans Tageslicht kommen – meist in Runden, in denen jeder Spieler neue Informationen erhält. Bei vielen Krimidinner-Spielen gibt es dafür vorbereitete Heftchen oder Umschläge: Jede Runde liest jeder Mitspieler für sich geheime Hinweise, die sein Charakter im Laufe der Handlung erfährt. Nach dem Lesen werden die neuen Informationen frei diskutiert: Alle teilen nun (nach eigenem Ermessen) ihre Hinweise mit der Gruppe, stellen Fragen und versuchen gemeinsam, Widersprüche aufzudecken. Dieser Teil macht besonders Spaß, denn hier kommen Spekulationen, Theorien und schauspielerische Improvisation ins Spiel. Je nach Gruppe kann die Diskussion mal ernsthaft-detektivisch, mal herrlich überdreht ablaufen – erlaubt ist, was allen Spaß macht.
-
Dinner und weitere Runden: Zwischendurch oder parallel dazu wird gegessen. Ihr könnt z.B. während des Essens in euren Rollen bleiben und weiter plaudern oder Verdächtigungen austauschen. Manche Spiele gliedern den Ablauf in konkrete Kapitel oder Gänge – halte dich an diese Struktur, falls vorgegeben. Falls nicht, achte als Gastgeber darauf, dass kein wichtiger Hinweis untergeht und alle ungefähr im gleichen Takt vorgehen. Verteile nach und nach alle Hinweise und leite ggf. über zu nächsten Phasen des Spiels. Wenn jemand gar nicht mehr weiterweiß, kannst du als Spielleiter mit kleinen Tipps aushelfen (ohne den Täter direkt zu verraten). Der Abend sollte jedoch möglichst aus dem Spiel heraus fließen. Wichtig: Lass Raum für Pausen, Toilette, einen Drink nachschenken – das Spiel soll entspannt bleiben.
-
Anklage und Verdächtigenrunde: Nach der letzten Hinweis-Runde kommt es zum großen Rätselraten: Wer ist der Täter? Jetzt darf (und soll) jeder Gast einen abschließenden Tipp abgeben. Oft schreibt man seinen Verdacht (Mörder + Motiv) auf einen Zettel, damit niemand seine Meinung in letzter Sekunde ändert. Anschließend kann reihum jeder laut erklären, wen er verdächtigt und warum. Das ist oft ein Höhepunkt des Abends, wenn die Anschuldigungen dramatisch ausgesprochen werden!
-
Auflösung des Falls: Nun wird es spannend – die Wahrheit kommt ans Licht. Entweder liest der Gastgeber die offizielle Lösung aus dem Spielmaterial vor, oder der Täter ergreift selbst das Wort, falls dies vorgesehen ist. Die Auflösung enthüllt den Mörder, das Motiv und was tatsächlich geschah. Meist staunen alle, wie viele falsche Fährten gelegt wurden. Wenn jemand den richtigen Riecher hatte, darf er sich als Meisterdetektiv feiern lassen. Vielleicht verteilst du kleine Preise oder eine Urkunde für den „besten Detektiv“ und auch für den „besten Schauspieler“ des Abends – solche Gimmicks sind optional, geben dem Abschluss aber eine nette Note. Nach der Auflösung könnt ihr in gemütlicher Runde den Abend ausklingen lassen, über das Erlebte lachen und vielleicht schon den nächsten Krimiabend planen.
Tipps für einen gelungenen Krimidinner-Abend
-
Regeln vorher lesen: Mach dich als Gastgeber im Vorfeld gut mit den Spielregeln und dem Ablauf vertraut. So kannst du während des Spiels souverän moderieren, Fragen beantworten und den roten Faden behalten.
-
Locker bleiben: Nicht alles wird immer 100% nach Plan laufen – das ist normal und oft sogar lustig. Wenn jemand einen falschen Hinweis gibt oder sich verplappert, nimm es mit Humor. Die Hauptsache ist, dass alle Spaß haben.
-
Rollen voll ausleben: Ermuntere deine Gäste, in ihren Rollen aufzugehen. Gerade anfangs sind manche vielleicht schüchtern – ein lockerer Spruch oder kleine improvisierte Aktionen deinerseits können helfen, das Eis zu brechen. Je mehr sich alle auf das Rollenspiel einlassen, desto atmosphärischer wird der Abend.
-
Kein Zwang: Trotz aller Planung ist es immer noch ein Spielabend unter Freunden. Wer mal kurz aus der Rolle fällt, lachen muss oder einen Charakteraspekt nicht perfekt spielt, soll sich nicht schlecht fühlen. Der Spaß steht im Vordergrund.
-
Atmosphäre erhalten: Halte die Stimmung während des Abends aufrecht – z.B. indem du in Charakter bleibst, auch wenn du als Gastgeber organisatorische Dinge erledigst. Sorge für Hintergrundmusik, aber unterbrich sie während wichtiger Dialoge oder der Auflösung, damit alle zuhören können.
-
Flexibilität beim Essen: Starre Zeitpläne funktionieren selten. Wenn die Diskussion gerade heiß ist, kann der Hauptgang auch 15 Minuten warten. Umgekehrt, wenn alle Hunger haben, unterbrecht das Spiel kurz für eine Essensrunde. Flexibel bleiben ist der Schlüssel, damit weder Spiel noch Dinner zu kurz kommen.
Fazit
Ein Krimidinner selber zu machen ist mit etwas Vorbereitung für jeden machbar und liefert einen Abend voller Spannung und Geselligkeit. Planen, kochen, dekorieren – das alles macht schon im Vorfeld Freude. Und wenn es dann endlich heißt “Wer von euch war’s?”, erwartet dich und deine Gäste ein einzigartiger Mix aus Krimispiel und Dinnerparty. Wir wünschen dir viel Erfolg und einen mörderisch guten Krimiabend – pass aber auf, wem du an diesem Abend vertraust… 😉
Share:
Was ist ein Krimidinner und wie funktioniert es?